Am 8. September sind wir den ersten Tag nach Kyoto gefahren. Wir hatten einige Pläne für die Stadt und deren Umgebung und am ersten Tag wollten wir wandern gehen. :D Aber nicht einfach so, sondern weil es in der ländlichen Gegend im Wald einen schönen Wasserfall gab und den wollten wir uns anschauen. Allerdings haben wir uns von den japanischen Zeitangaben schon ein wenig verarscht gefühlt... Als Info stand dort, dass man ungefähr 30 Minuten bis zum Wasserfall braucht, wir dagegen haben gute 90 gebraucht. Das hatte nichts damit zu tun, dass wir langsam gegangen sind, der Weg war einfach SO weit. Wahnsinn. Allerdings war es wirklich eine wunderschöne Landschaft und uns sind auf dem Weg nur eine kleine Familie entgegengekommen, ansonsten waren wir vollkommen allein im Wald unterwegs. Entgegen meiner Erwartungen konnte man noch die Zikaden hören, auch wenn es nur wenige waren, immerhin ist die Zeit jetzt auch vorbei.
Das war noch ganz unten am Anfang des Weges. Der Fluss hat uns durch den ganzen Wald begleitet und entspringt wohl am Wasserfall.
Ein Schrein auf dem Weg zum Wasserfall.
Die Aussicht von oben. ♥
Nach einer Stunde dachten wir, wir wären jetzt endlich da, weil wir einige kleine Wohnhäuser sahen, aber wir haben falsch gedacht. Nach den Häusern ging es noch einmal unzählige Treppen nach oben und wir haben dafür mindestens noch einmal eine halbe Stunde gebraucht. Dabei ist dieses Bild entstanden.
Dann endlich waren wir ganz oben angekommen und der Anblick, der sich da einem bot, war unbeschreiblich. Ich habe jetzt keine Bilder davon (und allgemein haben wir nur zwei oder drei), aber wer welche sehen möchte, kann bei Google bei den Bildern "Kuyataki" eingeben. Die ersten drei Bilder sind das, was wir gesehen haben, aber sie können nicht die Atmosphäre einfangen. Wenn man die Treppen nach oben kommt, steht dort schon ein uraltes steinernes Torii, das von beiden Seiten von Stein-Hunden bewacht wird. Die Einwohner der Häuser, die wir gesehen haben, haben dort Opfergaben in Form von Reisbällchen hingelegt. Auch, als wir durch das Tor sind fand man überall kleine Schreine mit Reisbällchen. Direkt am Wasserfall war noch einmal ein Torii und davor hatten die Einwohner ein kleines Zelt mit Plane aufgestellt, in dem sie auf Bänken saßen und Sutren beteten. Die Atmosphäre war unheimlich und doch so geheimnisvoll... Im Hintergrund der Sutren war das Rauschen des Wasserfalls zu hören und der Wind pfiff wirklich kalt durch die Felsen. Ich weiß nicht, wie lang wir dort gestanden haben und den Menschen zugehört haben, aber es war doch schon eine dreiviertelstunde oder so etwas... Es waren nur 6 Leute, also nehme ich an, dass diese auch in den Häusern wohnen, die wir kurz davor gesehen haben. Ich bin mir sicher, nachts spukt es dort... so erdrückend, wie der Eindruck und die Umgebung war. Ich gehe davon aus, dass diese Menschen eine viel innigere Beziehung zum religiösen durch alles haben als diejenigen, die in Kyoto wohnen. Es war einfach schön dort. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt.
Der Abstieg hat zum Glück nur kurz gedauert, haha. XD" Da wir ja nur bergabwärts gingen, war das sehr entspannend. Danach gingen wir essen, weil wir einfach so schrecklich verhungert waren. *_*; Da haben auch keine Emas mehr geholfen! Am Ende sind wir wieder bei Omreis gelandet lol. Aber es war sooooo gut!
Schatzens mit einer Shrimp-Creme-Soße.
Meins mit Käse und einer Fleischsoße.
Nach dem Essen sind wir noch einmal zu einem Schrein gefahren, der der Fuchsgöttin Inari geweiht und heißt im ganzen Fushimi Inari Taisha und ist bekannt für seinen Weg mit tausend Toriis, die auch im Film "Die Geisha" vorkamen (sieht man mal von der verqueren Erzählung und der absolut FALSCHEN Erklärung einer Geisha ab, ist er wunderschön). Wir sind abends hingefahren, da ein Gast aus dem Hostel, in dem Schatz und Laura während ihres Praktikums gearbeitet haben, ihnen erzählt hat, dass er abends schon einigen Geistern begegnet wäre. Deswegen wollten wir mal unser Glück versuchen. Ich liebe japanische Geister.
Für den Schrein gab es natürlich einen Fuchs als Wächter.
Ein kleiner Schrein.
Ein Blick auf die Torii bei Nacht. Die Torii werden dem Tempel von Firmen gespendet, die dadurch für Glück und Erfolg beten und hoffen.
Leider gab es für uns keine Geister. D: Aber den Schrein bei Nacht zu besuchen war schon schön genug für mich. ♥♥♥
Im übrigen haben wir schon einige Ahornbäume gesehen, die sich langsam rot färben. Endlich... Momiji... ♥♥♥
Der nächste Eintrag wird wieder Tempel beinhalten, nämlich den Ginkaku-Ji (Silbertempel) und den Kiyomizu-dera, den wohl bekanntesten Tempel von Kyoto. Aber für uns gehts später erstmal zum Karaoke, hohoho. *_*!
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